Kompromisse überall?

Ich möchte hier kurz auf zwei der Kompromisse eingehen, die im Zusammenhang mit der Umstellung auf die Web Anwendung von VCR.NET 3.0 gemacht wurden.

Heute ist es im VCR.NET Recording Manager so, dass die Anzeige der geplanten Aufzeichnungen auf eine feste Anzahl beschränkt ist. Ein Blättern ist nicht möglich. Möchte man mehr sehen, als die Liste hergibt, so kann man zwar diese Anzahl erhöhen, wird aber bei der Abfrage eine erhebliche Mehrbelastung des Windows Dienstes feststellen. Die Ursache ist, dass recht pingelig ermittelt wird, welche Aufzeichnungen stattfinden. Bei überlappenden Aufzeichnungen muss immer die vorherige Aufzeichnung bekannt sein, damit der genaue Startpunkt und die damit resultierenden Konsequenzen für Mehrkanalaufzeichnungen korrekt berücksichtigt werden. Zu kompliziert? Ok, hier das Beispiel der Web Anwendung: diese erlaubt die Anzeige für ein festes Zeitintervall, sagen wir mal 7 Tage (das ist die Voreinstellung, die man verändern kann). Die erste Seite der Liste ist im Sinne des alten Recording Managers exakt. Man kann aber nun auch in die Zukunft schauen und sich den Plan der nächsten Woche anschauen. Dabei beginnt die Liste immer um 00:00 Mitternacht. Findet zu diesem Zeitpunkt keine Aufzeichnung statt, so ist die Anzeige exakt. Findet aber eine Aufzeichnung statt, die etwas früher beginnt – sagen wir mal um 23:00 – so wird diese als problematisch (beginnt zu spät) markiert. Eigentlich müßte in einem solchen Fall der Testzeitpunkt mindestens bis zum Beginn der Aufzeichnung zurück verschoben werden und die Auswertung erneut gemacht werden. Was aber, wenn zu diesem Zeitpunkt eine frühere Aufzeichnung noch läuft? Man sieht, dass ist etwas lästig in der Auswertung. Selbst wenn es technisch nicht oft vorkommen wird, der Algorithmus müßte alle Situationen abdecken. Der Kompromiß an dieser Stelle ist trivial: entsteht eine solche Situation, so schaut man sich einfach den Aufzeichnungsplan der Woche davor an – der letzte Eintrag gibt in allen praktisch relevanten Situationen die korrekten Aufzeichnungsdaten wieder [nicht praktisch relevant ist hier nur, dass über den gesamten Betrachtungszeitraum ununterbrochen Aufzeichnungen durchgeführt werden].

Ein ähnliches Problem ergibt sich bei der Programmzeitschrift (vormals EPG genannt). Hier kann in der Liste nun auch (vorwärts) geblättert werden. Dabei wird der Zeitpunkt des letzten Eintrags auf einer Anzeigeseite als Anfangspunkt für die nächste Seite genommen. Dabei erscheint genau dieser Eintrag erst einmal doppelt – das ist meiner Ansicht nach kein Problem. Es kann aber nun vorkommen, dass die erlaube Anzahl von Einträgen in der Liste (die vom Anwender festgelegt werden kann) nicht ausreicht, um alle Sendungen zu zeigen, die zu diesem Zeitpunkt beginnen (eine Begrenzung auf 20 Einträge bei einer Anzeige von 20:15 ist dabei so ein Fall). In dieser Situation würde der einfache Algorithmus immer wieder zur gleichen Seite blättern! Der Kompromiß hier ist genauso trivial wie oben: die erlaubte Anzahl wird in dieser Situation ignoriert und es werden so viele Sendungen aufgelistet, dass die letzte in der Liste einen anderen Startzeitpunkt als die erste hat.

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Im Moment denke ich, dass diese Kompromisse kein Problem in der Bedienbarkeit der Web Anwendung darstellen.

Jochen

Über den Tod des VCR.NET Recording Managers

Leise und einsam stribt der VCR.NET Recording Manager. Aber zumindest in einem Punkt bleibt er bestehen: das Symbol im Windows System Tray wird es weiterhin geben. Über dieses kann dann unter anderem die VCR.NET 3.0ff Web Anwendung im Browser aufgerufen werden – eventuell nur die Startseite, vielleicht aber wie heute auch ein Kontextmenü mit gezielten Sprüngen in die Anwendung etwa zum Anlegen eines neuen Auftrags über EPG (jetzt: Programmzeitschrift) oder der Liste der geplanten Aufzeichnungen. Ich beschreibe im Folgenden mal die Soll-Situation – ich habe hier noch gar nichts gemacht und hoffe, dass sich alles auch so realisieren läßt (wobei kritisch eigentlich nur das mit der Installation ist).

Der VCR.NET Connection Manager erhält eine eigene Installation – er wird aber automatisch bei einer Installation des VCR.NET Recording Service mit installiert. Erst einmal kann eine beliebige Anzahl von Rechnern mit dem VCR.NET Recording Service konfiguriert werden – jeweils mit Rechnername und dem TCP/IP Port der Web Anwendung. Für jeden so konfigurierten Rechner erscheint das bekannte Symbol im System Tray – es wird bei mehr als einem VCR.NET Server jeweils eine Nummer in das Icon eingeblendet. Im Kontextmenü (wo der Name des Rechners auch erscheint) kann dann gezielt auf die Web Anwendung dieses VCR.NET zugegriffen werden. Die Farbe des Symbols zeigt dann wie gewohnt den Zustand des einen Rechners an. Ich denke zwar nicht, dass viele mehr als einen VCR.NET Server im Netz haben, aber es reicht ja, wenn einer das hat – in diesem Fall bin ich das!

Läuft der Connection Manager auf dem selben Rechner wie der VCR.NET Recording Service, dann können auch die bekannten Überwachungfunktionalitäten aktiviert werden. Dazu gehört die Warnung vor einem Herunterfahren des Rechners und vor allem der Übergang in den Schlafzustand, wenn noch ein Anwender lokal angemeldet ist.

Das Ziel ist natürlich, dass Connection Manager und Web Anwendung zusammen den VCR.NET Recording Manager vollständig ersetzen. Für Anwender mit mehr als einem VCR.NET Recording Service Rechner soll die Überwachung von zwei Servern ermöglicht werden – das geht heute nur durch mühsames Umschalten zwischen der Konfiguration des Recording Managers. Insbesondere kann der Connection Manager separat installiert werden – heute geht es natürlich auch, aber zumindest ist dann immer der Windows Dienst mitinstalliert, was nicht wirklich sinnvoll ist.

Ich bin mal gespannt, ob das so funktioniert und nutzbar ist!

Jochen

Sprachverwirrung…

Auch wenn es grundsätzlich möglich ist so ist es doch nicht ganz trivial, eine ASP.NET 2.0 Web Anwendung mehrspraching zu pflegen. Insbesondere macht die Aktivierung der Mehrsprachigkeit (dabei werden statische Texte als Ressourcen ausgelagert, die dann in verschiedenen Varianten gepflegt werden können) erst Sinn, wenn die Seiten der Anwendung stabil sind. Wie in dem Artikel zur nächsten Version von VCR.NET beschrieben wird diese Stabilität für VCR.NET 3.0 definitiv noch nicht gegeben sein.

Die Web Anwendung und damit die zentrale Benutzerschnittstelle von VCR.NET 3.0 wird deutsch sein. Punkt. Frühestens mit der 3.1 wird es eine englische Oberfläche und damit zumindest potentiell die Unterstützung für weitere Sprachen geben. In diesem Zusammenhang kann man dann auch über die Personalisierung der Oberfläche über Themes nachdenken.

Ich hoffe, dass ich damit niemanden wirklich treffe. Meines eigenen Wissens nach sind die meisten VCR.NET Anwender der deutschen Sprache ausreichend mächtig.

Sorry schon mal an die Anderen!

Jochen

VCR.NET 3.0 – und wie geht es weiter?

Wie üblich (zumindest bei meinen Hobby-Projekten) haben größere Änderungen Nachwirkungen auf die weiteren Versionen. Im Falle von VCR.NET 3.0 wurden wieder einige Konzepte neu eingeführt, die erst einmal im Wesentlichen funktional implementiert sind. Für die nächste Version 3.1 ist schon einmal locker geplant, zumindest die wichtigsten Neuerungen weiter auszubauen.

Zuerst einmal verschwindet der VCR.NET Recording Manager fast (dazu später mehr) vollständig und wird durch eine Web Anwendung ersetzt, die in einem Browser läuft – getestet erst einmal nur mit dem Internet Explorer 7. Das ist soweit auch fertiggestellt und funktioniert in vielen Bereichen auch wesentlich performanter als über die alte .NET (Windows) Anwendung. Natürlich ändert sich die Bedienung und an einigen Stellen wird es ungewohnt und hakelig. Hier ist das primäre Ziel von VCR.NET 3.1 eine Oberfläche zu schaffen, die sowohl ein Neueinsteiger schnell erlernen als auch ein Experte effizient nutzen kann. Dazu kommt noch die optische Aufbereitung – im Moment ist alles praktisch nur Text und ein bißchen graphischer Pepp mit Symbolen und Hintergrundgraphiken macht die Nutzung der Web Anwendung sicher angenehmer.

Durch den Einsatz von DVB.NET Geräteprofilen kann der VCR.NET Recording Service nun mehrere DVB Karten gleichzeitig nutzen. In der 3.0 wird allerdings der Anwender entscheiden müssen, welche Aufzeichnungen über welche Karten abgearbeitet werden sollen. Ich stelle mir vor, dass die 3.1 hier eine erste Unterstützung für eine automatische Wahl bieten kann. Ganz trivial ist das aber nicht, es sei denn, man hat zwei völlig gleichwertige Karten. Einfach könnte man sich noch vorstellen, dass zwei gleichwertige Karten jeweils mit und ohne CI/CAM vorhanden sind und PayTV Aufzeichnungen immer an die Karte mit Entschlüsselung geleitet werden. Bei inhomogener Hardware ist das allerdings schon kniffeliger – zumindest was Konfiguration und Algorithmen angeht. Hat jemand zum Beispiel eine DVB-S und eine DVB-T Karte, so will er vielleicht bevorzugt Aufzeichnungen über DVB-S vornehmen und die DVB-T Hardware sozusagen als Backup nutzen. Was aber, wenn an einer solchen Backup Situation sichergestellt werden soll, dass der Kinofilm in Erstaustrahlung im ZDF auf Grund der besseren Qualität über DVB-S aufzuzeichnen ist?

Mehrere Geräteprofile

Noch nicht so recht von Erfolg gekrönt sind meine Versuch, über das VLC 0.8.6 ActiveX Control TimeShift und Live Betrachtung von Aufzeichnungen zu integrieren. Es geht, aber… Neben technischen Problemen wie der Instabilität des Controls (vermutlich starte und beende ich es noch nicht so ganz richtig) gibt es auch logistische Probleme. So sind in der 3.0 beide Modi an laufende Aufzeichnungen gebunden. Betrachte ich etwas über TimeShift eine Aufzeichnung, so endet diese erst einmal an dem Punkt, an dem das TimeShift gestartet wurde. Normalerweise setzt die Anzeige dann mit einem kurzen Ruckler wieder auf, allerdings nicht, wenn die Aufzeichnung bereits beendet ist. Daher ist TimeShift über VCR.NET 3.0 erst einmal mehr ein Preview als eine echt nutzbare Funktionalität.

Laufende Aufzeichnung

Bis später

Jochen