DVB Geräte mit nur einem Filter

(Dies ist ein Folgeartikel zu dieser Grundlagenbeschreibung)

Die Implementierung der BDA Anbindung in DVB.NET ist etwas eigenartig und kann einen Hinweis auf das geben, was ich in diesem Artikel kurz vorstellen möchte. Wenn der BDA Empfangsgraph aufgebaut wird, wird in diesem zuerst der im Geräteprofil konfigurierte Tuner Filter angelegt. Der Tuner wird allerdings nicht mit anderen Filtern verbunden. Anders als der Capture Filter, dessen Eingang zum Network Provider geht und an dessen Ausgang DVB.NET den (Transport Stream) Datenstrom abgreift. Der Tuner wird nun nur noch verwendet, um die Empfangsparamter festzulegen.

Ich war etwas überrascht, als ich ein Gerät in die Hand bekam, das tatsächlich nur einen Tuner Filter anbietet – so gesehen bei dem MSI DigiVox mini Deluxe DVB-T Stick. Schaut man sich die Implementierung an, so kann man zu der Ansicht kommen, dass tatsächlich einer der beiden Filter mehr oder weniger überflüssig ist – nur einer befindet sich im Datenfluss des DirectShow Graphen. Beginnend mit Service Pack 2 kommt DVB.NET zumindest mit der Situation klar, bei der es keinen Capture Filter gibt: hier wird nun der Tuner Filter zwischen Network Provider und Datenstromverbraucher geklemmt und parallel weiterhin zur Steuerung der Empfangsparameter verwendet.

Immer was Neues halt…

Jochen

BDA Filter ohne Namen

(Dies ist ein Folgeartikel zu dieser Grundlagenbeschreibung)

In den vorherigen Versionen von DVB.NET erfolgte die Auswahl der BDA Filter ausschließlich über die Anzeigenamen, die bei der BDA Registrierung hinterlegt wurden. Nun hat es sich aber gezeigt, dass es Geräte gibt, die einen solchen Namen gar nicht zur Verfügung stellen – gesehen beim Cinergy T-Stick MKII.

Ab Service Pack 2 ermittelt DVB.NET zu jedem BDA Filter grundsätzlich das zugehörige Windows Gerät (Device). Ist dem Filter kein registrierter Anzeigename zugeordnet, so wird der des Gerätes ermittelt – diesen gibt es wohl immer. Nun können auch Geräte mit diesem besonderen Verhalten ganz normal mit DVB.NET genutzt werden.

So long

Jochen

Geräteauswahl über die BDA Filter Tuner und Capture

Im Service Pack 2 von DVB.NET / VCR.NET 3.9 wird es einige eigentlich kleinere Erweiterungen im Bereich der Geräteauswahl geben – ich habe gerade einen Release Candidate 10 in den Beta Bereich geladen, in dem diese am Anfang des Testzyklus schon einmal drin sind. Ich will in einigen Folgeartikeln diese Erweiterungen kurz beschreiben, dachte mir aber, ein bisschen Hintergrundinformationen wären nützlich. Tja, das wäre dann das, was nun kommt.

Als DVB.NET vor langer Zeit um die Möglichkeit erweitert wurde, grundsätzlich beliebige BDA DVB Geräte zu nutzen, wurde zur Festlegung der zu verwendende Hardware bestimmt, dass eine Kombination von Tuner und Capture Filter ausgewählt werden musste. Ohne auf die volle Historie einzugehen, hier die aktuelle Implementierung in der Grundfassung – auf einige Feinheiten und -einstellungen gehe ich in den späteren Artikeln ein.

Dem Anwender werden die Filter jeweils einer Art als Liste angeboten. Diese Liste zeigt die Namen, wie sie in der BDA Registrierung hinterlegt wurden. Zusätzlich merkt sich DVB.NET bei einer Auswahl aber auch den eindeutigen Namen (BDA Moniker) – der Grund für dieses Verhalten wird später in dem Artikel deutlicher, in dem es um den Einsatz mehrerer gleichartiger Geräte in einem Rechner geht.

Wenn das Gerät später einmal benötigt wird, versucht DVB.NET dieses zuerst über den kryptischen (i.e. maschinen- aber weniger menschenlesbar) eindeutigen Namen zu ermitteln. Bei PCI Geräten ändert sich dieser im Allgemeinen erst, wenn eine neue Treiberversion installiert wird – dann auch nicht immer. DVB.NET erkennt diese Situation und fällt dann auf die Suche nach dem Anzeigenamen zurück. Dieser Mechanismus funktioniert eigentlich sehr gut, wenn man nur eine Karte einsetzt. Lediglich wenn eine neue Treiberversion auch einen neuen Anzeigenamen vergibt ist DVB.NET verloren – auch diese Situation habe ich schon erlebt. Hier hilft nur, im Geräteprofil die Auswahl des Gerätes zu erneuern.

Grundsätzlich empfehle ich, nach einer Aktualisierung der Gerätetreiber im Adminwerkzeug vorbeizuschauen und die Filter einmal neu auszuwählen – erst verwerfen und dann neu aus der Liste auswählen. Aber wie gesagt: eine vollständige Änderung ist selten und so oft gibt es ja auch keine neuen Treiberversionen.

So, das waren die Grundlagen. Jetzt geht es in den nächsten Kapiteln an die besonderen Spielchen der Hersteller – ich versuche, mich dabei immer auf ein Thema zu beschränken, also lieber einen Artikel mehr als zu viel Text in einem.

Jochen

DVB.NET 3.9 Service Pack 2 Beta

Leider ist es mir noch immer nicht gelungen, die Zeit für eine nächste Version 4.0 zusammen zu kratzen. Da es aber inzwischen einige kleinere Erweiterungen (primär für Entwickler) und zumindest einen echten Fix gibt, bin ich dabei, ein zweites Service Pack für die aktuellen Version zusammen zu stellen. Das ist aber noch in der Testphase.

Bei der Umstellung auf Visual Studio 2010 hatte ich dabei ein interessantes (ärgerliches?) Problem, dass ich bisher noch nicht verstanden (nachrecherchiert) habe: bei der Konvertierung der Setup (MSI) Projekte wurden für viele Komponenten neue Kennungen (ComponentId) vergeben. Diese sind bisher auch nach Neuübersetzen mit vorherigem Löschen der MSI immer gleich geblieben. Das hatte ich ausgenutzt, damit die Installationspakete sich gegenseitig erkennen und als Installationsvoraussetzung nutzen können. Durch die Änderung musste ich alle Pakete in den SP2 mit aufnehmen, auch VCR.NET und den Viewer, die sich gar nicht verändert haben.

Trotz Allem viel Spaß beim Testen

Jochen